Am 6. August jährt sich der erste Abwurf einer Atombombe zum 60. Mal. Ich habe gestern im Fernsehen eine Dokumentation gesehen über das Ereignis und die Folgen gesehen. Zum ersten Mal wurde mir so richtig bewusst, wie schrecklich für die Menschen in Hiroshima gewesen sein muss. Seltsam, ich bin nicht imstande, große Emotionen zu haben, wenn ich Zahlen wie 100.000 Tote höre, wenn hingegen tragische Einzelschicksale erzählt werden, kann ich mitleben und empfinde tief. So ging es mir bei der Geschichte einer überlebenden Mutter, die ihre sechsjährige Tochter im Feuer zurücklassen musste, weil es in den Trümmern eingeklemmt war. Als ich die Worte "Mama, geh' nicht weg, es ist so heiß hier." hörte, löste das in mir eine unendliche Trauer aus und ich weinte bitter, weil ich den unvorstellbaren Schmerz der Mutter mitempfand. Dabei spielten Zeit und Raum keine Rolle. Ein archetypischer Schmerz, der mich hier unerwartet traf. Die Mutter sagte: "Kind, ich bin so eine schlecht